Hauptstadt mit Facetten


Der heutige Tag war dem Sightseeing gewidmet, wir wollten tief in die Stadt eintauchen und so viel wie möglich erkunden. Gestärkt mit einem guten Frühstück in unserem Hotel (sehr zentral gelegen im Viertel Grünerløkka) und mit meinem Schatz Tausendschön an der Hand ging es zeitig los. Das Wetter war in Zeigelaune und bescherte uns einen wundervollen Tag mit wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Die Temperaturen waren wir gar nicht gewohnt und es wurde auch gleich richtig warm. Sehr zu meinem Bedauern habe ich mir von meinem Schatz die kurze Hose ausreden lassen. Und auf mein Badehöschen habe ich auch nicht gedacht. Schwere organisatorische Mängel! Unser erstes Ziel war das Opernhaus von Oslo, ein beeindruckendes, futuristisch anmutendes Gebäude im Stil eines treibenden Eisberges mit einer Fassade aus italienischem Carrara-Marmor, im Jahr 2008 eröffnet. Das gleich daneben liegende Munch-Museum war unser nächster Stopp. Edvard Munch war ein norwegischer Maler und Grafiker (1863 bis 1944) und gilt als Bahnbrecher für die expressionistische Richtung in der Malerei der Moderne. Eine sehr gespaltene Persönlichkeit, der an Phobien und Depressionen litt, alkoholabhängig war und auch Medikamentenmissbrauch betrieb. Daher wahrscheinlich auch die eher düsteren, nicht gerade aufheiternden Bilder. „Der Schrei“ ist wohl jedem von uns ein Begriff und zählt zu seinem bekanntesten Werk. Sonderausstellungen von Kerstin Brätsch (eine deutsche Künstlerin mit ganz netten bunten Bildern) und Kiyoshi Yamamoto (ein brasilianischer bildender Künstler) laufend nebenbei. Als ich seine Installation „You are what you is“ betrachtete, kam in mir der leise Verdacht auf, etwas in meinem Leben grundlegend falsch gemacht zu haben oder irgendwo falsch abgebogen zu sein. Verschiedenfärbige Vorhänge, aufgefädelt in drei Reihen gingen im Rhythmus zu sanfter Musik auf und zu, wieder zu und auf und später wieder zu um danach doch wieder aufzugehen. Aber wie heißt es so schön: „Kunst kennt keine Grenzen!“ Euphorisiert und im Taumel dieser Emotionen ging es weiter zur Festung Akershus, historisch bedeutend und handfeste, greifbare Geschichte. Sie liegt auf der Halbinsel Akersneset, wird von der norwegischen Regierung zu Repräsentationszwecken benutzt und steht dem Tourismus zu Besichtigungszwecken zur Verfügung. Die Festung hat eine interessante, lange Geschichte und diente zwischen 1940 und 1945 unter anderem auch als Gefängnis für politische Häftlinge. Unser nächster Weg führte uns auf die Museumsinsel Bygdøy und die ist der absolute Hammer! Mit dem Fährboot ist man in rund 20 Minuten da und kann hier die verschiedensten Museen (sieben an der Zahl) besuchen oder einfach nur die Natur genießen, zu Fuß oder per Fahrrad. Im Polarschiffmuseum kann man die Fram, das stärkste aus Holz im Jahr 1892 gebaute Schiff, in gut erhaltenem Originalzustand besichtigen. Sie war bei drei berühmten Polarexpeditionen im Einsatz, unter anderem bei Roald Admundsen`s erfolgreicher Durchquerung der Arktis. Verteilt über mehrere Decks geht es vom Ruderstand mit seinen Takelagen zu den verschiedenen Kabinen für die Besatzungsmitglieder, von der Küche bis zum Mannschaftsraum, bis tief in den Schiffsrumpf, wo man den Maschinenraum, die Stallungen und Lagerräume besichtigen kann. Wer an Platzangst leidet, ist hier fehl am Platz. An Deck schaukelt es leicht und es wird ein Sturm simuliert. Zahlreiche Bilder und Filme sowie ein 4D-Kino runden DAS Erlebnis ab. Solltet ihr einmal nach Oslo kommen, dürft ihr das auf keinen Fall verpassen. Sehr beeindruckend! Im „Kon-Tiki Museum“ findet man Objekte von Thor Heyerdahls (1914 bis 2002) Expeditionen und Forschungen. Der norwegische Forscher wollte beweisen, dass die Besiedlung Polynesiens einst von Südamerika ausgegangen war. Gezeigt wird das Original-Floß, die restaurierte „Ra II“, Tagebücher, Bilder, Manuskripte und zahlreiche Exponate zur Meeresforschung. Auch dieses Museum ist sehr interessant aufgebaut. Wieder retour im Hafenviertel spazierten wir nach einem leckeren Abendessen noch entlang der Einkaufsstraße „Karl Johans Gate“ bis zum Königsschloss und kehrten doch einigermaßen erschöpft ins Hotel zurück. Fast 30.000 Schritte und zehn Stunden Besichtigungsprogramm waren das Ergebnis des heutigen Tages. Damit geht unsere dreiwöchige Norwegen-Rundreise zu Ende und wir sind dankbar für die schöne problemfreie Zeit. Ein Dank auch an Euch alle, die uns begleitet haben. Vi sees neste gang!


3 Antworten zu „Hauptstadt mit Facetten“

  1. Avatar von Elisabeth
    Elisabeth

    Sehr sehr schön,ebenfalls das sonnige Wetter.
    Schaut richtig gemütlich aus mit den Temperaturen.
    Geniesst den Sonnenschein und die tollen Eindrücke

  2. Avatar von Patricia Polzer
    Patricia Polzer

    Danke fürs Mitnehmen auf eure Reise und die vielen vielseitigen Erlebnisse und tollen Eindrücke.
    Jetzt reizt uns ein weiterer Trip in den hohen Norden noch mehr als davor!
    Kommt gut nach Hause, liebe Grüße, Patricia und Hannes

  3. Avatar von bonus 777 slot

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