Um den Schienenersatzverkehr nach Oslo nicht zu versäumen, sind wir heute Morgen frühzeitig Richtung Bahnhof aufgebrochen. Der Zugverkehr von Bergen nach Oslo war aufgrund eines Erdrutsches leider nicht möglich. Auf dem Display wurde die Änderung bereits angezeigt und wir warteten mit rund zwanzig anderen Gestrandeten auf den Bus, der auch pünktlich kam. Gepäck verstauen, rein in den Bus, ein kleines Supermarktfrühstück verzehrt und los ging die rund siebenstündige Fahrt nach Oslo. Die Zugfahrt wäre nur unwesentlich kürzer aber aufgrund der vielen Zwischenhalte wahrscheinlich etwas komfortabler gewesen. Rückblickend war die Busfahrt aber in Ordnung, denn die Streckenführung ging über die Hochebene der Hardangervidda. Der große Bus schlängelte sich durch die engen Kurven der Fjordbuchten, mühte sich in Serpentinen Richtung Hochebene und kutschierte uns durch eine traumhafte Landschaft, übersät mit von Flechten überwucherten Steinquadern und einfachen, romantischen Hütten, die sich hinter krummen, von Wind und Wetter gebeutelten Birken versteckten und wunderschönen Fjorden und Bergseen, in denen sich die teilweise noch schneebedeckten Gipfel der Berge spiegelten. Das Wetter war traumhaft schön mit einem wolkenlosen Himmel, den wir in dieser beständigen Form bei unserer Reise ganz selten zu Gesicht bekommen haben. Es kam uns vor, als wollte uns Norwegen noch einmal seine ganze Schönheit zeigen und uns zur Wiederkehr ermuntern. Mein Schatz Tausendschön und ich, Erik der Wikinger, werden darüber nachdenken. Oslo – ursprünglich Kristiania genannt – liegt an der Südküste des Landes am Eingang des Oslofjordes und ist mit seinen rund 724.000 Einwohnern mit Abstand die größte Stadt. Phonetisch richtig ausgesprochen wird es „Uslu“. Sie wird auch als Tigerstadt bezeichnet und in der Geschichte immer wieder als gefährliche Stadt dargestellt. In die negativen Schlagzeilen kam Oslo auch durch den Attentäter Anders Behring Breivik, der in zwei Anschlägen mehr als 70 Personen ermordet hat. Nach dem Einchecken in unserem Hotel machten wir uns auf den Weg zum Holmenkollen, einem 371 Meter hohen Berg nordwestlich der Stadt. Das riesige Gebiet wird sowohl von Freizeit- als auch Profisportlern als Trainingsanlage benutzt und der Holmenkollbakken gilt als die älteste Skisprunganlage der Welt. Wir haben uns ganz auf die oberste Plattform begeben und wurden mit einem wundervollen Ausblick über Oslo bis hinaus in den gleichnamigen Fjord belohnt. Im angeschlossenen Museum erfährt man Wissenswertes über die Geschichte des Skifahrens. Unterwegs sind wir mit der Metro oder Straßenbahn, die unter vielen anderen Attraktionen im Oslo-Pass enthalten ist. Zurück in der Stadt ging es zum Hafenviertel Aker Brygge und Tjufholmen. Hier war richtig was los! Zahlreiche Menschen machten es sich bei dem wunderschönen Wetter in einem der modernen oder urigen Restaurants und Pubs – direkt am Wasser gelegen – gemütlich und es wurde gegessen, getrunken und gefeiert. Wir haben uns gleich darunter gemischt und in dieser quirligen Stimmung zu Abend gegessen. Gebadet wurde auch und ich Troll hatte mein Badehöschen nicht dabei! Dann eben morgen. Eine schwimmende Sauna ist auch eine tolle Idee, denn der Sprung ins kühle Nass ist hier nicht weit. Ein sehr einladendes Viertel! Morgen ist unser letzter Urlaubstag in diesem wunderschönen aber fordernden Land und wir werden den westlichen Stadtteil und die Museumsinsel Bygdøy erkunden. Am Samstag geht es am frühen Nachmittag wieder retour in die Heimat. Farvel Norge!






























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