Tag zwei unserer Kurzkreuzfahrt mit dem Postschiff der Hurtigruten. Gut ausgeschlafen und pappsatt (kein Wunder nach vier Durchgängen am Frühstücksbuffet) geht es gleich energiegeladen weiter. Zielstrebig steuerten wir den Panoramasalon an und kuschelten uns in die gemütlichen Sitzgelegenheiten. Und das war es auch schon! Nein, natürlich nicht. Wir haben uns auch immer wieder aufgerafft, um an Deck zu gehen und dort ein kleines Päuschen zu machen. Das Bordleben fordert nun einmal seinen Tribut! Die Sonne strahlte, es war angenehm warm und eine leichte Brise streichelte unsere Wangen. Für die Gäste der 13-tägigen Kreuzfahrt von Bergen nach Kirkenes (hoch im Nordosten nahe der russischen Grenze) und wieder retour gab es eine kleine Verabschiedung und Abreiseinformation durch den Expeditionsleiter Johan. Die haben wir uns angehört und man hat gespürt, dass ihm und dem ganzen Team die Gäste doch ans Herz gewachsen sind und auch viele Freundschaften entstanden sind. Wir waren von seiner witzigen und einfallsreichen Präsentation beeindruckt und bekamen auch noch eine Einführung in „Norwegisch für Anfänger“. Eine sehr melodische Sprache, aber phonetisch nicht ganz einfach. Kurz entschlossen haben wir uns für den Ausflug „Atlantikstraße“ angemeldet und sind in Kristiansund von Bord gegangen. Mit dem Bus ging es Richtung Molde. Einen ersten Zwischenstopp machten wir bei der Stabkirche von Kvernes, auf der Insel Averoya gelegen. Ingrid, die vor zwanzig Jahren aus Deutschland hierher ausgewandert ist, erzählte uns Wissenswertes über diesen beeindruckenden Bau. Mein Schatz hat sich aber mehr für ihr ereignisreiches Privatleben interessiert. Aufgrund der herrschenden starken Winde wird die Kirche außen von diagonalen Holzstämmen gestützt. Sie wird für Messen und auf Anfrage für Taufen oder Hochzeiten genutzt. Ein ehrfürchtiger und romantischer Ort! Unser nächster Halt war in einem sehr gemütlichen Restaurant, wo wir den Eintopf Bacalao genießen durften. Klippfisch, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln und Oliven, gewürzt mit Knoblauch, Lorbeerblättern und Petersilie sind die Zutaten – einfach köstlich. Danach sind wir ein kleines Stück auf dem „Atlanterhavsvegen“ gefahren, eine rund acht Kilometer lange Straße zwischen Molde und Kristiansund, die mit ihrem Verlauf über zahlreiche kleinere Inseln und acht Brücken zu einer Touristenattraktion geworden ist. Sie liegt genau am Ausgang eines Fjordes, was beim Tidenwechsel zu gewaltigen Strömungen führen kann und ist somit nicht ungefährlich zu befahren. Im übrigen sind derartige Projekte oder auch Tunnel in Norwegen solange gebührenpflichtig, bis sie abbezahlt worden sind. Erst dann wird keine Gebühr mehr erhoben. Im regnerischen Molde wartete schon die „Kong Harald“ auf uns. Die letzte Nacht unter Deck in unserer kleinen Innenkabine steht bevor und wir werden morgen das Schiff in Bergen verlassen. En ny opplevelse er over!


























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