Unser erster Tag an Bord der „Kong Harald“ neigt sich dem Ende zu. Es ist unsere erste Kreuzfahrt und wir sind uns einig: Ein paar Tage sind ganz nett, aber für längere Zeit können wir uns das nicht vorstellen. Begonnen hat der Tag mit einem Frühstücksbuffet im „Thorgatten“, dem es an rein gar nichts gefehlt hat. Man kann sich hier so richtig für den Tag stärken, auch wenn der nicht wirklich anstrengend ist. Zwischendurch waren wir auch immer wieder an Deck, um frische Luft zu tanken. Das Wetter war heute sehr durchwachsen, bedeckter Himmel, zeitweise ein kräftiger Wind, ein klein wenig Sonnenschein und immer wieder auch Regenschauer. Das machte aber gar nichts, denn wir hatten es uns im Panoramasalon gemütlich gemacht. In bequem gepolsterten Sesseln knotzt man lesend oder Musik horchend herum oder stiert geistesabwesend einfach aus dem Fenster, wo draußen die Landschaft mit einer Höchstgeschwindigkeit von 19 Knoten (das sind rund 35 km/h) an einem vorüberzieht. Das ist aber auch schon alles, was schnell ist. Man passt sich dem gemächlichen Rhythmus des Bordlebens an. Die Mischung der Passagiere geht von jung bis alt, von sportlich bis elegant, von einfach bis vornehm. Es werden auch verschiedene Programme angeboten, von Vorträgen über Ausflüge bis hin zu Kapitänstreffen. Heute haben wir die Überquerung des Polarkreises mit einem schmackhaften Löffel Lebertran gefeiert. Grauslicher geht es nicht mehr! Da kann man auch gleich einem Fisch den Kopf abbeißen. Aber das ist Tradition an Bord und jeder hat tapfer lächelnd das vitaminreiche Kräftigungsmittel artig geschluckt. Am Nachmittag haben wir in Brønnøysund angelegt und konnten aufgrund eines längeren Aufenthaltes auch von Bord gehen. Eine willkommene Abwechslung, allerdings gibt der kleine Ort nicht wirklich etwas her, mit Ausnahme der neugotischen steinernen Kreuzkirche, die schön anzuschauen ist. Rund 5.000 Bewohner hat dieses verschlafene Nest an der norwegischen Westküste, gelegen auf der Halbinsel Sømnahalvøya, genau in der Mitte von Norwegen. Wir haben hier auch gleich in einem netten Lokal gegessen. Ein Teil der Passagiere nahm an einem Kurztrip zum Berg Torghatten teil, der in seiner Mitte ein etwa 35 Meter hohes und rund 160 Meter langes Loch hat, entstanden vermutlich durch Ausspülungen der Meeresbrandung aus der letzten Kaltzeit. Retour an Bord wurde wieder gechillt und später bei einem Gläschen Sekt und Livemusik dem Kapitän ein lautstarkes „Skol“ zugerufen. Schaut mit seiner Sonnenbrille nach einer ziemlich coolen Socke aus. Vielleicht erinnert er den einen oder anderen an Jemanden?! Morgen Nachmittag werden wir das Schiff für einen Ausflug in Kristiansund verlassen und mit einem Bus die Atlantikstraße bis Molde befahren, norwegischer Bacalao (Eintopf mit Klippfisch) inbegriffen. Vel bekomme!


























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