Nach einer sehr guten Nacht in unserem Hotel „Helma“ in Mo i Rana und gestärkt mit einem leckeren Frühstück sind wir bei wiederum bedecktem Himmel Richtung Svartisen-Gletscher aufgebrochen, wo wir die die Gletscherzunge Austerdalsisen erwandern wollten. Die Betonung liegt auf wollten! Die Hinfahrt durch das Rovassdalen ist sehr gut beschildert, doch am Ziel angekommen war die mautpflichtige Zufahrtstraße gesperrt und auf einem Schmierzettel lapidar gekritzelt, dass einerseits der Bootsverkehr über den Svartisvatnet eingestellt und andererseits auch der Wanderweg gesperrt ist. Das fängt ja gut an, genau so wie der Regen, unser treuer und liebgewonnener Begleiter. Auch die naheliegenden Grotten waren für Besucher gesperrt. Doch einigermaßen enttäuscht blieb uns nur der gesicherte Rückzug übrig und wir begaben uns auf den Weg Richtung Bodø, unserem heutigen Tagesziel. Aufgrund des mäßigen Wetters haben wir auch den Kystriksveien (eine Straße nahe der norwegischen Atlantikküste) ausgelassen, der nur bei Schönwetter sehenswert ist und außerdem ein relativ großes Zeitfenster benötigt. Die einfachere, aber nicht minder schöne Strecke über die E6 kannten wir schon und es ging zügig voran. Hoch hinauf auf den Saltfjellet, in eine stimmungsvolle, karge und vor allem kalte Landschaft. Das Thermometer zeigte fünf Grad an und die Luft war herrlich erfrischend. Man kann übrigens auch mit der Nordlandbahn von Trondheim nach Bodo fahren. Um die Mittagszeit überquerten wir beim „Arctic Circle Center“ den Polarkreis (66° 33′ Nord). Im übrigen verschiebt sich der Polarkreis jedes Jahr um etwa vierzehn Meter, allerdings nur der magnetische Nordpol, als Breitengrad bleibt er natürlich an seiner Position. Auf unserer Weiterfahrt begegneten wir auch einigen Rentieren, die die stark befahrene Straße gemütlich überquerten und sich direkt daneben an der kargen Flora labten. Das Wetter besserte sich zusehends und wir machten in der wunderschönen Landschaft mehrere Pausen, um uns die Beine zu vertreten. Am späteren Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft in Bodø, der Mini-Metropole im Norden mit rund 43.000 Einwohnern, die auch in die Wirren des zweiten Weltkrieges involviert war (Unternehmen Weserübung) und von der deutschen Wehrmacht weitgehend zerstört worden ist. Zahlreiche Mahnmale entlang der Strecke erinnern an diese dunkle Zeit. Strahlend blauer Himmel und sehr angenehme Temperaturen waren die Auslöser für eine Wanderung entlang der Küste. Bei herrlichem Licht sind wir rund zwei Stunden auf ausgetretenen Pfaden marschiert, durch knorrige Birkenwäldchen, im weichen Sand kleinerer Strände oder auf glattgewaschenen Felsen. Einigermaßen hungrig haben wir uns danach im Hotel noch mit einer kräftigen Gemüsesuppe und vegetarischen Nudeln gestärkt, auf Einladung des Hauses. Norwegen hat uns heute mit einem wunderschönen Tag belohnt. Man muss nur zugreifen und den Moment genießen. Du har ingen innflytelse på noe annet!






















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