Heute war ein wunderschöner Tag. Aber den muss man sich in Norwegen hart erarbeiten. Erst gilt es ein paar saure Häppchen zu vertilgen und dann gibt es als Belohnung zur Abwechslung ein süßes Häppchen. Und heute war es soweit! Aber der Reihe nach. Wir haben unser Fjordhotel in Innvik verlassen und machten uns satt und zufrieden auf den Weg Richtung Alesund, unserem heutigen Tagesziel. Das Wetter war anfangs bedeckt, aber trocken. Gisi hat mir das Steuer überlassen und wir fuhren gemütlich auf den schon bekannt engen Straßen dahin, die zahlreichen Fjordbuchten umfahrend, und ließen uns mit Countrymusik aus dem Radio berieseln. Das hat auch etwas Entschleunigendes. Es ging über zahlreiche Serpentinen hoch die Berge hinauf und durch diese hindurch. Aus unserem Plan, die alte Schotterstraße „Gamle Strynefjellsvegen“ zu befahren, wurde leider nichts, sie war noch gesperrt. Am Gipfel von Geiranger, dem Berg Dalsnibba auf rund 1.500 Metern Seehöhe, regieren noch Eis und Schnee und die Straße führt durch eine bizarre Landschaft mit ganz eigener Schönheit. Der Himmel klarte langsam auf und die ersten zaghaften Sonnenstrahlen kamen zum Vorschein. In Geiranger nahmen wir die Fähre Richtung Hellesylt, eine Fahrt von rund einer Stunde auf dem wohl berühmtesten Reiseziel Norwegens, den Geirangerfjord. 15 Kilometer lang, blaugrünes Wasser und umgeben von mächtigen Bergen. An Deck genossen wir die Fahrt, umzingelt von einer chinesischen Reisegruppe, die plappernd und kichernd von Backbord nach Steuerbord und wieder retour huschten, um das vermeintlich beste Foto zu erhaschen. Aufgrund des kühlen Windes an Bord verkrümelten sie sich aber sehr bald nach unten. Nach rund zweieinhalb Stunden Fahrzeit und einer weiteren Fährfahrt erreichten wir Alesund, eine Stadt mit rund 59.000 Einwohnern in der Provinz Romsdal, geprägt durch Fjorde, Berg- und Inselketten. Die Innenstadt wurde im Jahr 1904 durch einen Brand vollkommen zerstört und mit Hilfe des deutschen Kaisers Wilhelm II., einem großen Norwegenverehrer, wieder aufgebaut. Wir schlenderten durch das Hafenviertel und kleine Einkaufsstraßen, vorbei an netten kleinen Lokalen und Pubs, gefüllt mit Menschen, die bei mittlerweile strahlend blauem Himmel die kräftige Sonne und angenehmen Temperaturen genossen. Nach einem kurzen Snack erklommen wir noch den Aksla, den Gipfel des Stadtberges von Alesund. 418 Stufen sorgen für eine erhöhte Pulsfrequenz, aber oben angelangt wird man mit einem Rundumblick auf die Stadt und die umliegenden Inseln belohnt. Morgen geht unsere Reise weiter Richtung Trondheim. En fantastisk dag går mot slutten!



























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