Dunkle Wolken und Starkregen bereits am Morgen zur Frühstückszeit! Das fängt ja gut an. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und der Tag hat sich eigentlich ganz gut entwickelt. Nach einem sehr leckeren Frühstück in unserem Hotel in Eidfjord brachen wir zeitig auf. Wir sind ja ob der Fahrzeiten schon vorgewarnt. Unser heutiges Ziel war Innvik, ein kleines Dorf in der Provinz Vestland, gelegen am Südufer des Nordfjords. Die Fahrt gestaltete sich wieder sehr herausfordernd: Enge, kurvige Straßen, auf denen kaum zwei Fahrzeuge nebeneinander Platz haben, steil ansteigende Bergserpentinen, zahlreiche endlos lange Tunnel (hier liebevoll Tunnelen genannt), einige finster wie die Nacht, andere wieder hell und spektakulär beleuchtet und – ich wiederhole mich – eine Landschaft zum Staunen: riesige Fjorde mit dunkelgrünem Wasser, Bäume, soweit das Auge reicht und Berge, übersät mit Wasserfällen, von deren Gipfeln Unmengen an Wasser zu Tal stürzen. Ohne Fähren geht hier auch nichts, alles aber sehr unkompliziert. Wir sind dann über die Hochebene bei Voss gefahren, wo noch Schnee liegt. Ein ungewöhnlicher Anblick! Regen war ohnehin unser ständiger Begleiter, von leichtem Nieseln bis hin zu heftigen Regengüssen. In Hopperstad haben wir uns eine der ältesten noch erhaltenen Stabkirchen angesehen, die eine Mischung aus nordischer Tradition und christlichem Glauben repräsentiert. Ihre Ursprünge gehen bis in das Jahr 1130 zurück und sie ist wirklich beeindruckend finster und mächtig. Nach dem Bezug unseres Hotels in Innvik (mit wunderschönem Blick auf den Fjord) brachen wir noch zum nahegelegenen Briksdalsbreen-Gletscher auf, gelegen im Jostedalsbreen Nationalpark. Die Fahrt dorthin war wieder ein Erlebnis, Herzklopfen ob der Straßenführung inbegriffen. Der Regen hatte etwas nachgelassen und gut ausgestattet marschierten wir los. Die Wanderung ist etwa sechs Kilometer lang und führt vorbei am Kleivafossen (ihr wisst ja schon Fossen = Wasserfall) auf dicht bewachsenen Wegen zum Fuß des Gletschers. Für Fußmarode oder andere faulige Pelze stehen sogenannte „Trollcars“ zur Verfügung, mit denen man bequem die ersten Steigungen bezwingen kann. Natürlich nur gegen Einwurf kleiner Münzen! Ganz zum Gletscher kommt man aber nicht, aber auch von weiter weg bietet sich ein toller Anblick und wir können nur erahnen, wie sich das Gletschereis wohl bei Kaiserwetter präsentiert. Zu Abend gegessen haben wir kurzfristig im Hotel. Die Suche nach Essbarem gestaltet sich in diesen Gefilden als sehr schwierig. Morgen geht es weiter Richtung Nordwesten nach Alesund. Sightseeing ist angesagt. Übrigens: Es ist jetzt 22:30 Uhr, taghell und die Sonne scheint. Velkommen til Norge!



















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