Relaxen auf der Papierinsel …


Der letzte Tag in Kopenhagen war angebrochen und irgendwie war heute der Wurm drin. Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg zur S-Bahn, mit der wir zum Schloss Frederiksborg nach Hillerod, rund 35 Kilometer von Kopenhagen entfernt, fahren wollten. Leider wurde ausgerechnet „unsere“ Linie aufgrund von Bauarbeiten vorübergehend eingestellt. Die Alternative war uns zu aufwendig und so griffen wir auf unseren treuen Begleiter zurück. Nach rund einer halben Stunde Fahrzeit war das Ziel erreicht. Frederiksborg wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist das größte Renaissanceschloss Skandinaviens. Ein Rundgang durch das Schloss ist eine Reise durch die dänische Geschichte mit einer reichhaltigen Sammlung an Portraits, Gemälden und Möbeln. Aufgrund von Bauarbeiten sind allerdings einige Teile des Schlosses verhüllt und eignen sich daher nicht besonders als Fotomotiv. Es sei denn, man steht auf Absperrbänder, Müllcontainer und Baugeräte. Schade, denn es sieht wirklich prächtig aus, ist aber ohnehin nur eine Frage der Perspektive. Nach dem Rundgang ging es noch ab in den mit Wasserspielen und wunderschönen Blumen angelegten Schlossgarten. Wieder in Kopenhagen angekommen, haben wir uns einen Besuch des Lustschlosses Rosenborg vorgenommen. In der Schatzkammer der Burg kann man die Kroninsignien und Kronjuwelen besichtigen. Wie gesagt kann! Denn leider war der Zeitslot für uns nicht akzeptabel und uns mit ständig plappernden Reisegruppen durch die Gänge zu schieben, darauf hatten wir auch keine Lust. Also nur eine kurze Runde um die Burg und weiter zum nächsten geplanten Ziel, der Erlöserkirche, eine Barockkirche in Christianshavn, mit einer gewundenen Turmspitze, die man über 400 Stufen erreichen kann. Aber auch hier das gleiche Bild, Menschenschlangen und ausgebuchte Zeitfenster. Die Lust auf Sightseeing war uns vergangen, die Mägen knurrten und wir beschlossen, erst einmal zu essen und dann auf den Holzdecks des Water Culture House, ein Badehaus auf Papirøen (die Papierinsel), zu entspannen. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Die Sonne, seit geraumer Zeit hinter einer Wolkendecke verschwunden, kehrte zurück und wir machten es uns auf den kleinen Nischen und Holzbänken gemütlich und räkelten uns mit vielen, überwiegend jungen Menschen in der Wärme. Man hat irgendwie Hemmungen, seine Kleidung inmitten der wohlgeformten und gestählten Körper abzulegen. Am Smorrebrod kann es wohl nicht liegen, oder?! Egal, nach einer kurzen Musterung und einem anerkennenden eleganten Kopfsprung in den angrenzenden Kanal, wunderbar sauber und erfrischend, ist man schon integriert. Nach dieser wohltuenden Pause machten wir uns auf den Rückweg und kamen noch bei Tivoli Gardens vorbei, dem bekannten Vergnügungs- und Erholungspark mitten in Kopenhagen. Der Park bietet zahlreiche Attraktionen, Fahrgeschäfte, Freiluftkino und die Verpflegung kommt natürlich auch nicht zu kurz. Wir waren schon ziemlich erledigt und hatten keinen Bock mehr auf Achterbahn & Co und drehten daher nur eine Runde durch den schön angelegten Park, der am späten Abend hell beleuchtet erstrahlt. Danach ab in die Metro – mit der schon zur Gewohnheit gewordenen Kontrolle (die Dänen nehmen das sehr ernst) – und zurück ins Hotel. Morgen fahren wir über die Storebæltbrücke, die uns über den großen Belt zwischen Fünen und Seeland bringen wird, Richtung Westen an die Nordseeküste nach Hvide Sande. Breite Strände und ausgedehnte Dünen zwischen Fjord und Meer! Das Wetter wird nicht mehr ganz so schön, aber wir sind trotzdem schon sehr gespannt auf diesen Teil von Dänemark. Vi ved mere i morgen!


Eine Antwort zu „Relaxen auf der Papierinsel …“

  1. Avatar von Elisabeth
    Elisabeth

    Ja Gisi kommt wieder auf ihre Kosten in der royalen Welt.
    Sehr dicht gedrängt das Programm bei soviel Angeboten.
    Geniesst noch den Trubel denn dann geht’s ja in die Dünen zum erholen.
    Gute und gesunde Weiterreise

Schreibe einen Kommentar zu Elisabeth Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert