Wir haben den Tag mit einem sehr guten Frühstück im „Hotel Gullfoss“ und Blick auf eine dicke Wolkendecke und leichten Nieselregen begonnen. Und das an dem Tag, wo wir noch einmal die faszinierende Natur Islands so richtig genießen wollten! Wir chillten daher noch ein wenig am Zimmer und siehe da: Die Sonne fing langsam an die Wolkendecke zu zerreißen. Nach langem Hin und Her haben wir beschlossen, dem Gullfoss noch einen weiteren Besuch abzustatten, nachdem er uns ja gestern Abend seinen goldenen Zauber verweigert hatte. Wir lagen mit unserem Entschluss „gold“richtig: Die Sonne kämpfte sich durch und unter ihrem Licht sah er deutlich besser aus. Ein versöhnlicher Abschluss! Danach ging es über die Road 35 und 37 weiter Richtung Westen nach Reykjavík, der Hauptstadt Islands. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Zwischenstopp beim Bruarfoss, laut Reiseführer ein wunderschön gelegener kleiner Wasserfall und Geheimtipp. Naja, das müssen wir revidieren. Er ist ungefähr so geheim wie die Notrufnummer der Feuerwehr! Im Sonnenlicht zeigte „der blauste Wasserfall Islands“ seine ganze Pracht und ist wirklich schön anzuschauen. Danach ging es weiter zum Þingvellir Nationalpark. Der Ort Þingvellir hat eine besondere Bedeutung für die Geschichte Islands. Es handelte sich um eines der ältesten Parlamente der Welt und bestand von 930 bis 1798. Þingvellir liegt auch inmitten einer Grabenbruchzone und hier wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten (jährlich rund 7 mm) durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar. Der Nationalpark ist sehr schön angelegt und durchzogen mit vielen Wanderwegen, teils aus Holzplanken. Man wandert durch die Felsspalten, kommt beim Öxaráfoss vorbei und landet schließlich bei der „Silfra-Spalte“, wo man zwischen den Kontinenten tauchen oder schnorcheln kann. Angeführt von Thor (wir nannten ihn einfach so), einem blonden, bärtig stämmigen Nordmann, konnten wir eine Gruppe unerschrockener Wasserratten bei diesem eisigen Vergnügen (Wassertemperatur 2-4 Grad) beobachten, Lungenentzündung inbegriffen. Gut, dass wir das ausgelassen haben. Nach diesem letzten Naturerlebnis und einem Abendessen in Mosfellsbær ging es rein nach Reykjavík, der Hauptstadt Islands und der am nördlichsten gelegenen Hauptstadt der Welt mit rund 125.000 Einwohnern. Sie werden wir morgen, an unserem letzten Tag auf Island erkunden. Við munum koma aftur!
































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