So schön ist Island …


Das Warten auf Wetterbesserung hat sich gelohnt und wir wurden an diesem Morgen mit im Vergleich zu gestern schönerem Wetter begrüßt. Der Regen hatte aufgehört und es war zwar noch nebelig, man konnte aber die Kraft und den Willen der Sonne an einigen blauen Flecken am Himmel bereits erkennen. Nach einem wunderbar ausgiebigen Frühstück auf der Highland-Base machten wir uns mit dem Auto auf den kurzen, aber heftigen Weg zum Kerlingarfjöll. Bei unserer Ankunft war der Nebel immer noch nicht ganz verschwunden, man konnte aber die Schönheit dieser Gegend bereits erahnen. Es gibt mehrere Rundwanderwege und mit einfachen Holztreppen versehene Aufstiege zu verschiedenen Aussichtspunkten. Wir haben uns für den „Hveradalir Hike“ entschieden, einen Rundwanderweg von rund 5 Kilometern. Erst ging es relativ steil die Treppen hinauf, die durch den Regen des Vortages extrem aufgeweicht und rutschig waren. Unsere Wanderschuhe waren nach kurzer Zeit mit dickem Lehm bedeckt und fast nicht mehr zu erkennen. Aber egal, es ging weiter hinauf mit wunderschönen Ausblicken auf eine umwerfende Landschaft, die sich in den verschiedensten Farben präsentierte, wo es überall pfauchte, rumpelte und brodelte und Schwefelduft in der Luft lag. Insgesamt waren wir rund 4 Stunden in diesem Wandergebiet unterwegs, nicht alleine, denn das schöne Wetter hatte viele Wanderer angelockt. Danach ging es über die F347 und die Kjölur-Piste F35 weiter Richtung Süden zu unserer nächsten Unterkunft. Gisi ließ sich auch dieses Mal das Ruder nicht aus der Hand nehmen („Warum willst Du fahren? Du hast keinerlei Offroaderfahrung!“ – Sehr witzig woher auch), brachte uns aber sicher durch die legendäre Hochlandpiste. Es gab schon die eine oder andere haarige Szene und unser Auto krachte und schepperte vor sich hin. Immer wieder sahen wir auch defekte Fahrzeuge am „Straßen“rand, entweder mit kaputten Reifen oder einmal sogar mit einer gebrochenen Achse. Die F35 ist eine Herausforderung für Mensch und Fahrzeug. Gisi war nach dieser rund 2,5-stündigen Fahrt ziemlich erledigt. Nach einer kleinen Stärkung im Tomatenrestaurant Friðheimar war unser nächster Stopp der Geysir im Haukaladur. Er liegt direkt am Goldenen Circle, das ist Islands populärste Route mit einer Länge von rund 250 Kilometern. Gespannt warteten wir mit einer Schar anderer Besucher, vermeintlich an der besten Stelle und bewaffnet mit entsichertem Handy oder Kamera auf den nächsten Ausbruch des Geysir, der heute recht rege war und im 5-Minuten-Takt explodierte. Ein schönes Naturschauspiel. Danach ging es noch zum Gullfoss, der „Goldene Wasserfall“ gleich um die Ecke, der von der Hvítá gespeist wird und aus zwei Stufen besteht, eine mit 11 und die andere mit 21 Metern Fallhöhe. Er sieht wirklich sehr schön aus. Sein goldenes Strahlen – bedingt durch die Abendsonne – wurde aber leider von einem dicken Wolkenband verdeckt, das sich hartnäckig genau über dem Wasserfall platziert hatte. Aber man kann nicht alles haben. Mit einer heißen Tasse Kakao und leckeren Brownies haben wir den heutigen wunderschönen Tag beendet. Morgen geht es je nach Wetterlage noch in den Þingvellir Nationalpark oder zum Brúarfoss und dann weiter Richtung Reykjavík, der Hauptstadt Islands. Unsere Rundreise neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Kveðja heim!


Eine Antwort zu „So schön ist Island …“

  1. Avatar von Patricia Polzer
    Patricia Polzer

    Hallo ihr 2!
    Unglaublich toll, eure Reise – so viele unterschiedliche Eindrücke und Abenteuer!! Die Bilder und die launigen Erzählungen sind herrlich – verschönern mir jeden Morgen den Tag!! Ich hatte ja – wie ihr wisst- schon lange Interesse an einer Reise nach Island, jetzt muss ich auf jeden Fall dorthin – vermutlich aber ohne Hannes, den der Zustand der Straßen komplett abschreckt 😂. Weiterhin viel Spaß bei euren Unternehmungen, glG Patricia

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