Den Göttern nahe …


Ein wunderbarer Tag geht zu Ende und Island hat heute wieder einmal unsere Seelen gestreichelt. Ein strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen und eine Landschaft zum Niederknien sind die Zutaten, die es dazu braucht. Nachdem wir das Küstenstädtchen Húsavík verlassen haben, ging unsere Reise weiter Richtung Westen. Erst auf der Road 85 und dann weiter auf der Ringstraße, war unser erstes Ziel der Goðafoss, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Schönheit der „Wasserfall der Götter“ genannt wird. Gespeist vom Fluss Skjálfandafljót (wieder ein Wort zum Verlieben) fließt er über 30 Meter breite hufeisenförmige Klippen und ist im Schnitt etwa 15 Meter hoch. Man kann ihn von zwei Seiten aus bestaunen, die über eine alte Eisenbahnbrücke verbunden sind. Wir waren hin und weg und haben ein Foto nach dem anderen geschossen. Nach einer kurzen Stärkung in einem urigen Cafe mit direktem Blick auf dieses Naturschauspiel ging es weiter Richtung Akureyri. Kurz bevor wir die Stadt erreichten, hat aufsteigender Dampf direkt neben der Straße unsere Aufmerksamkeit erregt. Und siehe da: Ein kleiner, warmer Fluss, versteckt in einem kleinen Wäldchen, schlängelt sich munter plätschernd durch die Landschaft. Runter von der Straße, rein in die Badesachen und ab ins warme Wasser. Eine willkommene Abwechslung! In Akureyri angekommen, (einer Stadt am Fuße des Fjords Eyjafjördur mit rund 18.000 Einwohnern), staunten wir nicht schlecht: Das ist mit Abstand die größte Stadt, die wir seit unserer Ankunft auf Island gesehen haben. Hier gibt es Leben, kleine Einkaufsstraßen, und man sieht mehr als eine Handvoll Menschen. Gisi konnte ihr Glück kaum fassen: Die Einsamkeit hatte für ein paar Stunden ein Ende! Wir bummelten durch die Straßen mit bunten Häusern und Geschäften und stärkten uns für die letzten Kilometer zu unserer nächsten Unterkunft. Dort angekommen, wurden wir von Elisabeth, einer deutschen Auswanderin, herzlich empfangen. Wir hatten noch Lust auf Bewegung und nahmen ihren Vorschlag einer Wanderung zu einem nahe liegenden Wasserfall und Canyon dankend an. Es ging kreuz und quer durch die Landschaft, auf mehr oder weniger erkennbaren steinigen Wegen, steil bergauf durch saftig grüne Wiesen, vorbei an dämlich dreinschauenden Schafen und waren letztendlich mehr als zwei Stunden in der untergehenden Abendsonne unterwegs. An manchen Stellen wähnten wir uns im Auenland der Hobbits und meinten, Frodo und Gandalf kommen gleich daher geritten. Morgen geht es weiter Richtung Westen und auf den Rücken der Pferde.

Takk fyrir áhugann!

fbt

Eine Antwort zu „Den Göttern nahe …“

  1. Avatar von Elisabeth
    Elisabeth

    Das schaut ja alles wahnsinnig schön aus.
    Tolle Landschaft.
    Stellt mein heissgeliebtes Kreta ja völlig in den Schatten…mit Ausnahme der Temperaturen….aber das kann man bei diesen Bildern und ein paar heißen Quellen erdulden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert