26.06.2022

Es ist soweit! Leider endet heute unser Irland-Urlaub. Nachdem unser Rückflug erst um 17:45 Uhr angesetzt war und wir um 11:00 das Zimmer räumen mussten, hatten wir noch Zeit für zwei Besichtigungen. Der erste Stopp war die „National Gallery of Dublin“, damit es nicht heißt, wir wären Kulturbanausen. Sie wurde 1864 eröffnet und beinhaltet eine Sammlung irischer und europäischer Kunst. Ein sehr schönes Gebäude, wo man sich in Bildern alter Meister, wie Rubens, Renoir und van Gogh verlieren kann. Der Eintritt ist – wie in den meisten Museen in Irland – frei und es war ein ganz netter Zeitvertreib. Das Highlight war aber ein Besuch des „Trinity College“, eine der renommiertesten Universitäten in Irland. Aufgrund des großen Andranges schnell ein Online-Ticket gebucht und los ging es. Unser Guide Michael – ein Student kurz vor seinem Examen – führte uns in perfekt verständlichem Englisch – durch den gesamten Campus (mit Speisesaal, Kampanile und Kapelle) und gab uns interessante Informationen über das Studentenleben und die Geschichte der Universität. Sie hat 16 Fachrichtungen und zählt zu den Top 100 Universitäten auf der ganzen Welt. In der „philosophischen Gesellschaft“ haben seit jeher zahlreiche Persönlichkeiten Vorträge gehalten, wie beispielsweise Oscar Wilde, Samuel Beckett oder aber auch Joe Biden, Angela Merkel, Bono, Oliver Stone und Alex Ferguson. Abschließend konnten wir noch das „Book of Kells“ (eine illustrierte Handschrift aus dem 8. oder 9. Jahrhundert und Weltdokumentenerbe) bewundern. Bei diesem Buch werden täglich andere Seiten ausgestellt. Danach ging es noch in die wunderbare Bibliothek des Trinity-College, wo rund 4,5 Millionen historischer Handschriften und Bücher ihre Herberge gefunden haben. Sehr beeindruckend und man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Nach diesem Zeitvertreib ging es mit dem Taxi auf den hoffnungslos überfüllten Flughafen von Dublin. Wir haben gedacht, uns trifft der Schlag und haben vom Eingang bis zu den Gates rund 1,5 Stunden gebraucht. Gott sei Dank waren wir aber ohnehin rechtzeitig am Flughafen und es war alles sehr gut organisiert und man hatte das Gefühl, immer in Bewegung zu sein, wenn man durch die endlosen Schleifen marschierte. Mit rund 1 Stunde Verspätung ging es dann nach München und mit dem Auto heim. Unser Fazit:

Das Wetter: sehr gewöhnungsbedürftig – eben noch Sonnenschein und gleich darauf wieder wolkig, regnerisch und windig und wieder umgekehrt – Temperaturen von 13 bis 22 Grad – perfektes Reisewetter und kein Grund zur Klage – eine warme Jacke und ein warmes Mützchen gehört ins Reisegepäck

Das Land: wunderschön und sehr abwechslungsreich – besonders die Nordküste und die Westküste haben es uns angetan – endlose Landschaften, wilde Steilküsten, Burgen, Schlösser und „Loughs“ und massenweise die wolligen Vierbeiner, die genüsslich am Straßenrand in selbstmörderischer Absicht dahinmampfen

Die Menschen: sehr freundlich und hilfsbereit und immer auf der Suche nach einem Gespräch – rücksichtsvolle Autofahrer außer den Taxis – Sprache von teilweise gälischem Genuschel (speziell am Land) bis hin zu perfektem Englisch – „I am sorry“ hat sich zu meinem Lieblingssatz entwickelt

Der Verkehr: beängstigend enge (Küsten)straßen – ein Ampel-, Schilder- und Markierungsmeer in den Großstädten – haufenweise Roundabouts (vermutlich ein Wettbewerb wer die meisten hat) – Linksverkehr hat man gleich intus – unbedingt ein Automatikauto

Die Gastronomie: von überfüllten Pubs in den Großstädten bis zu urigen kleinen Kneippen am Land immer mit Live-Musik ist alles vorhanden – verhungern oder verdursten nahezu ausgeschlossen – Frühstück gewöhnungsbedürftig – alles andere sehr lecker (frischer Fisch, Beef und Irish Stew) – dazu ein Guinness

Die Unterkünfte: Bed and Breakfast haufenweise vorhanden – die beste Art zu wohnen – kuschelige Doppelbetten mit einer Decke (Gisi war schwer begeistert) – Hotels in den Großstädten sind in Ordnung

Das Meer: wild, kühl und mit wunderschönen Stränden – Badehose kann man mitnehmen ist aber „doesn´t have to be“

Die Reise: es hat alles wunderbar geklappt (von der Anreise, über das Mietauto bis hin zu den Unterkünften) – einziger Wermutstropfen Skellig Michael wurde leider abgesagt

Wir werden wiederkommen! Gisi und Erich