Fazit


Unser dreiwöchiger Norwegen-Trip ist zu Ende und es ist Zeit für ein Fazit:

Die Landschaft: Norwegen ist einfach wunderschön, abwechslungsreich und steigert sich von Süd nach Nord. Was immer in der Nähe ist, ist Wasser, egal ob es sich dabei um einen Fjord, das Meer, einen Wasserfall oder einfach nur um einen Fluss oder See handelt. In manchen Gegenden wie beispielsweise das Trondelag hat es uns sehr an unser Zuhause erinnert. Traumhaft schön sind die Hochebenen mit ihren Nationalparks und den mächtigen schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Besonders hervorzuheben ist die Inselgruppe der Lofoten, hier ist ein Flecken schöner als der andere. Die Wasserfälle (zumindest jene die wir zu Gesicht bekommen haben) sind schön, können aber mit jenen auf Island nicht mithalten. Wanderwege gibt es an allen Ecken und Enden, von Kurztouren bis hin zu Gewaltmärschen. Schön anzuschauen sind die vielen Birkenwälder, die hier weit verbreitet sind.

Das Wetter: Freya war uns gnädig. Wir dürfen uns nicht beschweren und hatten gutes Wetter, das sich von Woche zu Woche gebessert hat. Ein hartnäckiges Skandinavien-Tief hat uns zu Beginn ein wenig auf Trab gehalten. Aber ohne Regen kommt man hier ohnehin kaum durch den Tag. Wir konnten fast alle unserer geplanten Unternehmungen machen, wenngleich manche bei schönerem Wetter sicher einen Ticken mehr Spaß gemacht hätten. Das Thermometer bewegte sich zwischen 5 und 20 Grad. Und das warme Mützchen und die kuschligen Jacken waren ohnehin immer dabei! Unangenehm kalt war es aber nie wirklich, von den Hochebenen einmal abgesehen.

Die Menschen: Kontakt mit Einheimischen hatten wir kaum, außer in den Unterkünften, Gasthäusern oder bei Unternehmungen. Man spricht Englisch und mancherorts auch ein paar Brocken Deutsch. Wir wurden überall sehr nett empfangen und behandelt und bekommt immer ein „Velkomst“ oder „God dag“ zu hören. Die Norweger sind durchwegs sehr nett anzusehen (ich rede natürlich vom weiblichen Geschlecht) und allesamt gut gekleidet. Sie sind auch extrem abgehärtet, denn selbst bei kühlem Wind und Starkregen sind die Menschen in kurzen Sachen unterwegs, egal ob laufend, radfahrend oder spazierend. Mir ist nicht so schnell kalt, aber bei diesem Anblick ist selbst mir ein Schauer über den Rücken gelaufen.

Die Unterkünfte: Wir waren überall sehr gut untergebracht, meist in kleineren Hotels oder Pensionen, ein paar Mal in Privatunterkünften. Wie es einem gefällt liegt natürlich im Auge des Betrachters und jeder hat hier seine eigenen Ansprüche und Vorstellungen. Die Zimmer sind manchmal sehr klein und spartanisch eingerichtet, aber ansonsten gibt es nichts zu Meckern. Das Frühstück war in den überwiegenden Fällen sehr gut, manchmal einfach und dann wieder üppig und vielfältig. Gemeinschaftsbädern oder -WCs wie in Island hatten wir gar nicht. Für meinen Schatz Tausendschön habe ich aber auch darauf geachtet, ohne auszukommen.

Der Verkehr: Autofahren in Norwegen ist grundsätzlich sehr entspannend. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt außerorts in der Regel 80, manchmal 90 und sehr selten 110 km/h. Man kann das aber in den meisten Fällen ohnehin nicht fahren. Entweder es ist zu kurvig oder man ist von einem Campingbus aufgehalten. Die Straßen sind gut ausgebaut und es gibt keine Raser oder Drängler. Einzig die LKW geben ganz schön Gas. Nicht unterschätzen darf man die Fahrzeiten. Die haben uns einige Male doch einiges abverlangt. Ich habe die Tagestouren (bis auf ein paar Ausnahmen) grundsätzlich auf maximal 400 Kilometer ausgerichtet. Das klingt nicht viel, ist aber aufgrund der Tatsache, dass man die vielen Fjorde umfahren oder mit Fähren überqueren muss, sehr zeitaufwendig. Ein „Ich fahr schnell mal da hin!“ gibt es hier nicht. Mit einem kleinen Fahrzeug ist man hier auch besser unterwegs. Die Spritpreise bewegen sich in etwa auf österreichischem Niveau.

Das Essen: Von typisch norwegischer Küche bis hin zum klassischen Touristenmenü (Fish and Chips, Burger oder Pizza) ist alles da. Überwiegend wird natürlich Fisch in allen Variationen gegessen, am häufigsten Lachs und Kabeljau. Für Feinschmecker gibt es Langusten, Königskrabben, Muscheln oder was sich sonst noch so im Wasser tummelt. Eintopf mit Fleisch (kann auch manchmal Rentier oder Elch sein) ist auch ein klassisches Gericht. Der „Brunost“, ein süßer, brauner Käse ist uns auch das eine oder andere Mal untergekommen. Und natürlich „Kanelboller“: Leckere Zimtschnecken, die man sich am besten frisch und warm aus einer Bakeri holt. Was in unserem Auto neben frischem Obst nie ausgegangen ist, sind „Bamsemums“, schokoladenüberzogene Marhmallowbärchen, niedliche kleine Biester, von denen man nicht genug bekommt.

Die Kreuzfahrt: Für ein paar Tage können wir Euch eine Schifffahrt mit den Hurtigruten ans Herz legen. Wir waren sehr gespannt und skeptisch und wurden positiv überrascht. Das ist eine sehr gemütliche und bestens organisierte Sache, man kann richtig gut entspannen, wird mit leckerem Essen verwöhnt und kann nebenbei die Landschaft genießen. Man kann auf der gesamten Strecke von Bergen nach Kirkenes (oder umgekehrt) an jedem Hafen, der angelaufen wird, zusteigen und mitfahren. Natürlich nur wenn eine Kabine frei ist. Wer möchte, kann auch an einem der zahlreichen Ausflüge teilnehmen. Wir hatten zum Glück auch eine sehr ruhige See.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert