Der letzte Trail


Mit dem heutigen Tag geht sozusagen der Aktivteil unserer dreiwöchigen Norwegenreise zu Ende. Eine Walsafari stand auf dem Programm und dafür sind die Vesteralen die wohl beste Region. Und eines gleich vorweg: Wir haben welche gesehen! Doch der Reihe nach. Erst galt es ein Frühstück zu organisieren, was hier – noch dazu am Wochenende – gar nicht so einfach ist. Wir mussten um 09:15 vor Ort sein, um für die Tour einzuchecken, die Cafes sperren (wenn überhaupt) meist erst später auf. Eine Unterkunft ohne Frühstück zu buchen brachte mich ohnehin in hochgradigen Erklärungsnotstand. Denn ohne Frühstück rührt sich mein Schatz keinen Millimeter. Egal, wir haben eine Kleinigkeit gefunden und waren pünktlich zur Stelle. Wir wurden von unserem Guide eingewiesen und mit einem dicken Overall und Sicherheitsweste ausgestattet. Wie Tinky-Winky und Laa-Laa von den Teletubbies watschelten wir im Gänsemarsch zum RIB, einem großen Schlauchboot mit festem Rumpf und hoher Leistung. Und spätestens als wir den Hafen verlassen haben, haben wir die Power dieses Bootes gespürt. Wir preschten über die Wellen, als gäbe es kein morgen und verloren stellenweise den Kontakt zum Wasser. Der Andfjord bei der Bucht von Andenes war zu dieser Tageszeit sehr ruhig, der Himmel strahlend blau und die Sonne schickte ihre warmen Strahlen an die Oberfläche. Hoch oben am Himmel zog ein Seeadler seine Kreise. Nach ungefähr einer halben Stunde bekamen wir Orcas zu Gesicht, eine Mutter mit ihren Jungen, hochsoziale und intelligente Wesen, die in Familienverbänden leben und über hervorragende Jagdtechniken verfügen. Wir blieben, so gut es ging in ihrer Nähe, was gar nicht so einfach war. Ausgestattet mit einem Hydrophone können diese Tiere relativ gut geortet werden. Und zwölf auf die See gerichtete Augenpaare halfen auch noch mit. Unser Kapitän führte uns dann noch zu einer Gruppe von Grindwalen mit ihren hakenförmigen Rückenflossen, die durch den Fjord streiften und ohne Scheu relativ dicht an unserem Boot vorbeizogen. Nach unserer Rückkehr gab es noch ein richtiges Frühstück. Die Sonne verabschiedete sich wieder vorzeitig, aber es blieb trocken und wir machten uns auf zum Matind, einem der meist besuchten Berge auf den Vesteralen. Lediglich 408 Meter hoch, geht es von Beginn an über Stock und Stein sehr steil und knackig nach oben, weiter über ein riesiges felsiges Hochplateau und zu Guter Letzt einmal noch steil hinauf zum Gipfel. Orientieren kann man sich in den norwegischen Bergen hauptsächlich an Steinmännchen oder roten, oft aber schwer erkennbaren Markierungen. Oben angekommen bieten sich sensationelle Ausblicke auf die Küste Richtung Bleik, auf das offene Meer und die einsame Bucht Høyvika. Der Abstieg war ob des vielen Gerölls sehr fordernd und wir sind nach rund 4,5 Stunden wieder am Ausgangspunkt gelandet. Ein würdiger Abschluss unserer Wanderaktivitäten! Vorbereitungen für die morgen beginnende dreitägige Schifffahrt mit Hurtigruten von Svolvaer, der Hauptstadt der Lofoten, südwärts in Richtung Bergen füllten den restlichen Abend. Wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet. Postskip Ahoy!


Eine Antwort zu „Der letzte Trail“

  1. Avatar von Gabi
    Gabi

    Ihr seid so sportlich in diesem Urlaub-da braucht ihr ja dann Urlaub vom Urlaub!!!

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